Definition der Osteopathie nach Still: Es ist die wissenschaftliche Kenntnis von Anatomie und Physiologie, die durch die Hände einer geschickten Person Anwendung finden kann, um einen kranken oder verletzten Menschen zu helfen, der durch Anstrengung, Anspannung, Schock, Stürze, mechanische Störungen oder verschiedene Arten von Unfällen verletzt wurde.
Die Osteopathie ist ein ganzheitliches, sanftes Heilverfahren, bei dem der Therapeut mit seinen Händen Spannungen und Fehlstellungen in Knochen, Gewebestrukturen und Organen feststellt und anschließend löst. Es wird eine Art „Neustart“ im Organismus angestoßen, so dass die Selbstregulation des Körpers wieder stattfinden kann.
Es gibt vier Prinzipien der Osteopathie:
Prinzip: 1
Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion. Zum Beispiel: Sind Wirbel der Brustwirbelsäule blockiert, kann sich das Pferd nicht biegen.
Prinzip: 2
Die arterielle Regel. Die Versorgung der Zellen mit Blut (und somit mit lebensnotwendigen Nährstoffen) ist extenziell für die Gesunderhaltung des Körpers. Werden diese nicht korrekt versorgt, verschlacken sie oder sterben sogar ab. Sowohl die Struktur, als auch die Funktion werden negativ beeinträchtigt.
Prinzip: 3
Die Gesamtheit des Körpers. Ist die Funktion an einer Stelle im Körper gestört, kann sich dies auf den gesamten Körper und Organismus auswirken. (vgl. das Sandkorn im Getriebe)
Prinzip: 4
Selbstheilung und Selbstregulierung des Körpers. Jeder Körper ist in der Lage sich selbst zu heilen. Der Therapeut setzt lediglich einen Impuls und regt somit den Körper zur Selbstheilung an. Daher sollte dem Pferd nach einer osteopathischen Behandlung mindestens 48h Zeit zur Selbstregulierung gegeben werden.
Heute werden 4 Arten der Osteopathie unterschieden:
Quellen
Checkliste Osteopathie Pferd, Katja M.-L. Eser
Strukturelle Osteopathie beim Pferd, Pascal Evans
Pferde-Osteopathie, Brigitte und Walter Salomon
Ausbildungsskript Daniela Dietrich